Der Dampfkessel Baujahr 1991 ist eines der wichtigsten Aggregate am Standort Alter Galgen. Der Dampfkessel liefert Wärmeenergie in Form von Sattdampf. Mit diesem Dampf (Temperaturen bis 196 Grad Celsius) wird die Wärmeversorgung der Wärmekammern und der Produktionskessel sichergestellt. Ursa-Chemie hat sich nun entschlossen nach Beratung mit der Firma Schweitzer eine professionelle chemische Reinigung der Wasserseite des Dampfkessels durchzuführen um Kessel- und Wasserstein zu entfernen.
Der Blick in den Innenraum des Dampfkessels zeigt die Flammrohre mit einer dünnen weißen Schicht Kalkablagerungen.
Die Bildung von Ablagerungen in wasserführenden Systemen wie im Dampfkessel führt zu einer Verringerung des Wärmeüberganges, da Steinbeläge eine sehr schlechte Wärmeleitfähigkeit besitzen – der Energieverbrauch steigt, die Leistung fällt. Zusätzlich zu den erhöhten Energiekosten kommt es bei stärkeren Steinbelägen zu thermischen Spannungen, da der Wärmeausdehnungskoeffizient des Steinbelages wesentlich geringer ist als der des darunter liegenden metallischen Werkstoffes. Dadurch können Risse entstehen (besonders häufig in Dampfkesseln), die teure Reparaturen nach sich ziehen.
Um Kalkbeläge zu entfernen, werden Säuren verwendet, die spezielle Korrosionsinhibitoren enthalten. Diese Korrosionsschutzstoffe haben die Aufgabe, die metallischen Werkstoffe vor einem Säureangriff zu schützen. Es bildet sich dabei selektiv ein monomolekularer Schutzfilm auf der Metalloberfläche, ohne dass dadurch die Auflösung des Belages durch die Säuren behindert wird. Je nach vorhandenem Metall im System bzw. welche Zusammensetzung der Belag besitzt, muss ein entsprechend angepasstes Steinentfernungsmittel verwendet werden. Firma Schweitzer hat die bereits optimal eingestellten Kombinationsprodukte aus Säure und Korrosionsschutzstoff, so dass sie die chemische Sanierung des Wasserraumes des Dampfkessels durchführen konnte.